Die evangelisch-reformierte Erlöserkirche entstand in ihrer heutigen Form um 1400 nach dem Stadtbrand 1547. Der den Marktplatz beherrschende Turm wurde 1564 erbaut und erhielt seine markante Haube 1592. Erst 200 Jahre später erhielt diese Kirche ihre Barockorgel.
Im Jahr 1555 findet eine Orgel in der Marktkirche das erste Mal Erwähnung. Aber erst 1795 erschuf der Orgelbauer Johann-Markus Oestreich aus Oberbimbach bei Fulda die Orgel in ihrer heutigen Form unter Verwendung von vier Registern einer weiteren Vorgängerorgel aus der Zeit um 1650. Die Disposition dazu entwarf Johann Gottfried Vierling (1750–1813), ein Enkelschüler Johann Sebastian Bachs und Orgelsachverständiger in Schmalkalden. 1864 fand eine größere Renovierung durch die Ogelbaufirma Randebrock aus Paderborn statt. 1940 ergänzte die Firma Emil Hammer (Hannover) ein Rückpositiv mit sechs Registern. Der Spieltisch erhält ein drittes Manual. Die anderen Manuale und das Pedal werden auf das Normalmaß erweitert und eine elektropneumatische Traktur eingesetzt.
1962 erfolgte eine gründliche Erneuerung und Erweiterung der Orgel mit rund 80ig-prozentiger Erhaltung des alten Barockwerkes. Die Traktur und das Regierwerk wurden wieder mechanisch gestaltet. Die Orgel hat heute ca. 2500 Pfeifen und 43 Register sowie die dazu gehörigen Koppeln. Das barocke Klangbild des Orgelbauers Oestreich, das als Vorlage für Restaurierungsarbeiten an anderen Oestreich-Orgeln Bedeutung hat, ist erhalten.
Die spätbarocke Fassade der Orgel ist symmetrisch zur Mitte hin aufgebaut mit dem Wechsel von großen und kleinen Feldern. Die Vasen, Blütenranken, Girlanden und Palmzweige der Dekoration zeigen den Übergang zum Klassizismus.
(Quellen: www.kirche-detmold-ost.de; www.stadtdetmold.de)
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